Mein Praktikum bei der Heinrich Böll Stiftung stand von Anfang an unter einem guten Stern: Im Verlauf meines Politik-Studiums, das sich doch oft auf die reine Theorie beschränkt, war ich immer wieder auf den Bereich der politischen Bildungsarbeit gestoßen und hatte großes Interesse daran, dieses Arbeitsfeld auch mal hautnah miterleben zu können. Nachdem ich auf meine Bewerbung recht schnell eine Einladung zum Vorstellungsgespräch bekommen hatte, durfte ich in diesem Gespräch dann erfahren, dass die Geschäftsführerin und spätere Ansprechpartnerin für mich während des Praktikums – Iris Witt – die gleiche Schule besucht hatte wie ich und in der gleichen Stadt aufgewachsen war. Unter anderem deswegen fühlte ich mich also von Anfang an sehr wohl und willkommen in der Stiftung, denn auch der Rest des Teams nahm mich herzlich in Empfang.
Die Tatsache, dass die Heinrich Böll Stiftung es mir ermöglichte ein Teilzeit Praktikum – 2 Tage die Woche, über 3 Monate – machen zu können, gab mir einerseits die Chance, gleichzeitig mein Studium sowie meine Nebentätigkeit als Flüchtlingsbetreuerin weiter zu verfolgen als auch die Möglichkeit, unterschiedliche Projekte von ihrer Planung bis zur letztendlichen Ausführung verfolgen zu können.
Gleich zu Anfang wurde klar, dass dies kein Kaffee-Koch-Praktikum werden würde. Mein Aufgabenbereich während des Praktikums sollte eine weite Range von Tätigkeiten beinhalten. Alle mir aufgetragenen Aufgaben wurden mir mit einer Menge Vertrauen in meine Fähigkeiten entgegengebracht. Eines meiner ersten Projekte, an welchem ich mitarbeiten durfte, war die AG Politische Bildung für und mit Geflüchteten. Da die AG bereits vor Beginn meines Praktikums gestartet hatte, wurde ich quasi direkt ins kalte Wasser geschmissen und musste mich erstmal einfinden. Das fiel mir angesichts der tollen Atmosphäre innerhalb der sehr gemischten Gruppe allerdings sehr leicht. Es wurden Konzepte zur politischen Bildung von Geflüchteten erarbeitet, über bisher noch fehlende Angebote diskutiert und allgemeine Schwierigkeiten und Herausforderungen für Geflüchtete in Deutschland gesprochen. Anschließend durfte ich einen Fragebogen erstellen und auswerten, der herausfinden sollte, welche Art von politischer Veranstaltung für Geflüchtete interessant wäre und an der Konzeption einer solchen Veranstaltung mitwirken.
Ein weiteres Highlight meines Praktikums war die Teilnahme an einem Ökologieseminar in Düsseldorf, bei welchem die Stadt von seiner nachhaltigen Seite erkundigt wurde und unterschiedliche Initiativen vorgestellt und besucht wurden. Hier durfte ich meine Kolleginnen Anna und Veronika bei der Organisation und Planung unterstützen und gleichzeitig als „normale“ Teilnehmerin dabei sein. Eine weitere Veranstaltung, deren Planung, Organisation und letztendliche Durchführung ich hautnah miterleben durfte war die große Jubiläumsveranstaltung anlässlich des 25. Geburtstages der Heinrich Böll Stiftung NRW. Von der Kontaktaufnahme zu Referenten, über die Auswahl der Tischdeko bis hin zur Begrüßung der Gäste am Tag der Veranstaltung, durfte ich hier in jeden Bereich mal hereinschnuppern. Im Verlaufe des ganzen Praktikums bekam ich außerdem einen guten Einblick in die Aufgabenbereiche und den Alltag der Geschäftsführung, wurde an vielen Treffen und Besprechungen beteiligt und über Vorgehensweisen aufgeklärt und informiert.
Alles in allem, kann ich vor allem die angenehme Arbeitsatmosphäre innerhalb des Teams hervorheben – die gemeinsamen Mittagspausen, die wöchentlichen Teamsitzungen und der alltägliche Austausch versüßten mir den sowieso schon angenehmen Arbeitsalltag jeden Tag aufs Neue. Dafür möchte ich mich bei dem gesamten Team – und ganz besonders bei meiner Praktikumsbetreuerin Iris – bedanken, verabschiede mich schweren Herzens und hoffe, auf das ein oder andere Wiedersehen in der Zukunft.