Vom 17.02.2014 bis zum 28.03.2014 absolvierte ich mein Praktikum in der Heinrich Böll Stiftung NRW. Die Idee für ein Praktikum bei der Stiftung bekam ich durch eine Praktikumsausschreibung. Die Beschreibung „Praktikum in der politischen und kulturellen Bildungsarbeit“ erweckte sofort mein Interesse. Ich studiere derzeit im fünften Semester Medien- und Kulturwissenschaft an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Während des Studiums stellte ich fest, dass ich gerne mein Wissen in politik- und sozialwissenschaftlichen Themengebieten vertiefen würde, die in meinem Studiengang oft nur angeschnitten werden. Ich erhoffte mir also auch herauszufinden, in welche Richtung meine Masterwahl gehen würde. Vor allem entscheid ich mich aber für ein Praktikum, da mein Studium sehr theoretisch ausgerichtet ist und ich berufspraktische Erfahrungen sammeln und mögliche Berufsfelder kennen lernen wollte.
Die Entscheidung, mein Praktikum in der Heinrich Böll Stiftung zu absolvieren, war eine leichte. Ich stimme persönlich den vertretenden Werten und Motiven zu und fühle meine Interessen in einem grünen Umfeld sehr gut wiedergespiegelt. Umso mehr freute ich mich, als ich die Zusage erhielt.
Konkret erwartete ich vom Praktikum, die politische Bildungsarbeit kennen zu lernen. Eine konkrete Projektidee hatte ich dabei nicht. Durch meine ehrenamtliche Tätigkeit als "Multiplikatorin für globales Lernen“ nehme ich regelmäßig selbst an Seminaren teil und leite Workshops. Deshalb fand ich es besonders spannend zu erfahren, wie eine solche Organisation „professionell“ abläuft. Darüber hinaus wollte ich gerne einen Einblick in die Stiftungsarbeit erhalten und auch mit dem grünen Umfeld vertrauter werden.
Mein Praktikum begann direkt nach dem „PraktikanInnen StartUp“ Seminar. Ich war über die Möglichkeit, an einem vorbereitenden Seminar teilzunehmen, positiv überrascht, da ich eine solche Einführung aus anderen Praktika überhaupt nicht kannte. Ziemlich motiviert startete ich also in die Wochenendveranstaltung. Schnell merkte ich, dass es ernst gemeint war mit dem Mehrwert im Praktikum und alles dafür getan wurde, das Praktikum fair zu gestalten. Erwartungen wurden auf dem Seminar abgesteckt, in die Geschichte der grünen Partei eingeführt und hilfreiches Handwerkszeug (wie z. B. Projektmanagement), aber auch angemessene Verhaltensweisen vermittelt.
Während des Praktikums arbeitete ich mit André Moser zusammen. Die klare Zuordnung eines „Verantwortlichen“ finde ich als Praktikantin unheimlich wertvoll und hilfreich, damit Aufgaben direkt zugeteilt werden können und nicht erst Zuständigkeiten abgesteckt werden müssen. Ich wurde direkt vor die Wahl gestellt, ob ich ein „gutes“ oder „schönes“ Praktikum wolle. Ich entschied mich für die „schonungslosere“ Variante und den unverblümten Blick auf den Berufsalltag und wählte das „gute“. André stellte mir außerdem die möglichen Aufgaben vor und erkundigte sich, ob das meinen Vorstellungen entspräche. Das tat es vollkommen! Deshalb unterstütze ich ihn zum einen bei der Entwicklung und Planung des Konzepts „Denkfabrik“, einer Veranstaltung die im September 2014 durchgeführt werden sollte. Zum anderen half ich bei der Gestaltung und Vermarktung eines neuen Seminarangebots.
Das Projekt „Denkfabrik“ setzt sich mit den gegenwärtigen Problemen der Kommunalpolitik auseinander. Ich sammelte Belege zu den inhaltlichen Thesen, formulierte einen Essay und Einladungstexte und schlug einen Ablaufplan sowie Referent*innen vor. Besonders gut gefiel mir, dass ich viel Freiraum für eigene Ideen hatte. Außerdem empfand ich es als sehr angenehm, verschiedene Tätigkeiten zu haben, an denen ich selbstständig arbeiten konnte, ohne oft nach neuen Aufgaben fragen zu müssen.
Das Seminarkonzept war ein neues Angebot im Bereich PolitikManagement und richtete sich an interessierte Gruppen. Ich half André dabei, dass Konzept zu entwickeln und Ideen zu sammeln, wie der Mehrwert des Projekts sichtbar und dieses vermarktet werden könnte. Diese Aufgaben haben mir besonders viel Spaß gemacht. Ich konnte viele eigenen Ideen einbringen und lernte die Gestaltung eines solchen Projekts vom Brainstorming bis zum Druck der Werbematerialien kennen. Meine Aufgaben waren daher sehr abwechslungsreich: Flyer Texte schreiben, Kontakt mit den Referent*innen aufnehmen, Namen und Claims entwickeln u.v.a.m.
Zusammenfassend kann ich sagen, dass ich unheimlich viel aus dem Praktikum mitgenommen habe. Auf der einen Seite habe ich die politische Bildungsarbeit auf eine sehr vielfältige Art und Weise kennen gelernt. Auf der anderen Seite habe ich persönlich herausgefunden, in welche Richtung meine berufliche Zukunft gehen soll. Meine Erwartungen an das Praktikum haben sich somit mehr als erfüllt. Ich habe jede Menge praktisches Handwerkszeug mitgenommen. Planung von Veranstaltungen, Tricks im Bereich Marketing und Öffentlichkeitsarbeit sowie die Entwicklung einer Kommunikationsstrategie sind einige der Punkte, die ich gelernt und denen ich in zukünftig garantiert wieder begegnen werde.
Ich möchte an dieser Stelle der Heinrich Böll Stiftung NRW und vor allem André für die tolle Zeit danken. Danke, dass ihr euch so viel Zeit für die ausführliche Vermittlung von Inhalten und Zusammenhängen genommen habt, mir die Struktur und Arbeit der Stiftung detailliert erklärt und mir darüber hinaus so viele (persönliche) Tipps gegeben habt.