Monoton, monoton, monoton

Es gibt viele Fragen, die sich im Laufe des Tages in meinem Kopf versuchen selbst zu beantworten, wie beispielsweise: „Warum arbeiten Blinde eigentlich mit einem Blindenhund, wäre ein Seehund nicht besser?!“ Aufgrund von ständig auftretender Langeweile bin ich praktisch gezwungen, mir über Dinge Gedanken zu machen, die ich sonst nicht in Betracht ziehen würde. So war es auch bei einer Partie Schach mit einem unserer muslimischen Mitbürger. Aus datenschutzrechtlichen Gründen werde ich natürlich keinen Namen nennen, nennen wir ihn einfach Ali B. oder besser noch Herrn Baba. Bei dieser Partie Schach habe ich festgestellt, dass Schach eigentlich kein Spiel für Muslime ist, da die Dame überall hinlaufen kann. Doch nachdem Ali B. alias Herr Baba mich recht schnell Schachmatt gesetzt hatte, musste ich mit Erschrecken feststellen, dass Schach ja doch ein Spiel für Muslime ist, denn wenn Ali will, kann Ali die Dame schlagen. Auch mache ich mir über zukünftige Projekte, die ich eventuell ins Leben rufen möchte Gedanken. Ich finde zum Beispiel, dass behinderte Menschen aus dem normalen Berufsleben ziemlich ausgeschlossen werden, und das in einer Zeit, in der Maschinen den Menschen ersetzen. Klar gibt es Behindertenwerkstätten, meiner Meinung nach, werden Behinderte dort aber abgekapselt und um dem entgegenzuwirken, würde ich Epileptiker zum Beispiel bei McDonalds einstellen als „Milchshake- Shaker“ oder in einer Bar arbeiten lassen: „Ein Martini, bitte geschüttelt, nicht gerührt.“ Dieses Projekt nenne ich dann liebevoll „Epilepy aber Happy“ und so würde ich meinen Teil dazu beitragen, behinderte Menschen ins normale Berufsleben zu integrieren. Nun ja, wie dem auch sei, wie ihr euch denken könnt sitze ich hier in Haft und ich arbeite in der Wäscherei an der Mangel. Ist das jetzt Mangelhaft oder leide ich an Haftmangel? Ich weiß es nicht und dementsprechend falte ich Handtücher, Socken und die Unterhosen fremder Kerle. Alles ziemlich monoton... monoton... monoton... Deswegen lege ich erstmal einen Beat auf...  (Beat Box) Scheiße, jetzt hab ich mich verzählt! (Beat Box rückwärts) notonom... ziemlich monoton... monoton... Also schalte ich das Radio an. Ein schwer zu verstehender Bauer - in meiner Vorstellung eine Mischung zwischen einer zahnlosen Angela Merkel und Schreck - erklärt einiges über seine Hühner. Da stellt sich mir die Frage: „Bin ich ein Huhn?“ Denn ich habe einen Rohrknochen. Dazu fällt mir ein, dass fünfhundert Jahre vor Christus die Osmanen die Sexualität mit Kondomen für sich entdeckt haben, 1860 hat der Franzose dem Osmanen dann erklärt, dass man den Darm vorher aus dem Schaf holt. Da stellt sich mir die Frage: „Wer sind die Osmanen eigentlich und wo leben sie heute?“ Während ich auf der Suche nach der Antwort bin, steht plötzlich Kai in der Tür und ich denke mir: Klar, Türkei! Und während eine Gehirnhälfte, meist die rechte, sich darüber freut eine Antwort auf diese zahllosen Fragen gefunden zu haben, fragt mich die linke: „Alter, bist du bekifft?“ Und um die Frage richtig deuten zu können, wiederhole ich sie und frage mich selbst: „Bist du bekifft? Bist du bekifft? Bist du bekifft?...“ (Beat Box) (Beat Box rückwärts) Alles ziemlich monoton... monoton... monoton...