25. Böll-Forum

Mit Vielen erfolgreich!

Welches Update braucht die Demokratie für eine Klimarettung in Vielfalt?

Die Klimakrise ist real und lässt nicht nur die Temperaturen steigen: Veränderungen in der Art, wie wir uns beispielsweise fortbewegen, wirtschaften oder wohnen, öffnen immer mehr Räume für gesellschaftliche Konflikte. Diese müssen fair und mit der Beteiligung möglichst vieler Menschen verhandelt werden - eine starke Herausforderung für unsere Demokratie. Wir fragen deshalb: Welches Update braucht die Demokratie für eine Klimarettung in Vielfalt?

Braucht es auf der einen Seite mehr Resilienz, mehr Fans und Ventile, mehr Menschen, die Mitverantwortung für Entscheidungen tragen? Wo kann repräsentative Demokratie durchlässiger werden? Wie können Barrieren weiter abgebaut und Menschen zu Einmischung ermutigt werden?
Welche Alternativen muss es zu politischer Konkurrenz geben, um Populismus und Autoritarismus entgegenzuwirken?

Gemeinsam hören wir vier Denkanstöße und nehmen uns anschließend Zeit, zweimal in unterschiedlichen und vor Ort spontan verabredeten Sessions unsere Ideen zusammenzutragen, unsere verschiedenen Blickwinkel zu teilen und Reibungspunkte produktiv werden zu lassen.

– Dokumentation folgt in Kürze –

Welches Update braucht die Demokratie?

Freitag, 23. September 2022 | 16 Uhr | Weltkunstzimmer Düsseldorf

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Programm

ab 15 Uhr: Ankommen, Austausch und Vernetzung am Marktplatz

16 Uhr: Begrüßung & Impulse

Vier Impulsgeber*innen eröffnen das Forum. Die gewählten Themen sind die Publikumsfavoriten einer Abstimmung im Vorfeld.

André Moser
Systemisches Konsensieren: «Verfahren jenseits des Mehrheitsprinzips – wo, wie, wann?»

Es gibt andere Möglichkeiten der Entscheidungsfindung als „Mehrheit siegt über Minderheit“ und es kann sehr fruchtbar sein, sich dies genauer anzuschauen. Zum einen gibt es bei Mehrheitsentscheidungen immer auch Verlierende, zum anderen sind Bedenken wichtig und diese zu berücksichtigen führt oft zu tragfähigeren Lösungen. Wie dies gehen kann, schauen wir uns gemeinsam an.

Der Impulsgeber André Moser ist seit 2011 Bildungsmanager der Heinrich Böll Stiftung NRW. Er ist für den Bereich Politikmanagement, also der Fort- und Weiterbildung von ehrenamtlich engagierten Menschen verantwortlich. Seine inhaltlichen Schwerpunkte sind vor allem die Vermittlung von "Demokratiekompetenz" und demokratischen Grundlagen. Er ist Betzavta-Trainer und „liebt“ es politische Dilemmata auszuhandeln.

Ulrich Steinsiepe

Konsens über Parteigrenzen hinweg «Langfristige Planung für das Klima am Beispiel Kopenhagen»

Manche Planungen – vor allem Stadt- und Landschaftsplanung – brauchen mit Blick auf den Klimawandel einen längeren Zeithorizont als eine Wahlperiode. Ebenso brauchen sie Anstrengungen aller Akteur*innen. In Kopenhagen, aber auch in vielen anderen Kommunen, gelingt es Konsense für eine klimagerechte Zukunft zu erzielen. Wie das geht, schauen wir uns an. 

Der Impulsgeber Ulrich Steinsiepe ist Pädagogischer Mitarbeiter und stellvertretender Leiter der VHS Langenfeld. Er hat für die Heinrich Böll Stiftung NRW die Bildungsreise „Copenhagenize“ konzipiert und mehrfach durchgeführt. 

Yazgülü Zeybek

Vielfalt in Parteien «Vielfaltsstatut und BUNTGRÜN – was passiert in NRW?»

Die vielfältige Migrationsgesellschaft wird in deutschen Parlamenten viel zu wenig abgebildet. Das ist ein Problem für die repräsentative Demokratie und für gerechte politische Teilhabe. Welche Erfahrungen machen BIPoC-Politiker*innen, was hat sie auf ihrem Werdegang geprägt und was können politische Gruppen, die BIPoC in ihren Reihen stärken möchten, tun. 

Die Impulsgeberin Yazgülü Zeybek ist Politikerin (Bündnis 90/Die Grünen) und Landesvorsitzende der Grünen in NRW.
Sie verbrachte ihre Jugend in Wuppertal und Istanbul. Sie studierte in London und arbeitete in Brüssel. Yazgülü Zeybek lebt heut in Wuppertal, wo sie bis vor kurzem als Politikwissenschaftlerin an der Bergischen Universität arbeitete und weiterhin zur Rolle der türkischen Zivilgesellschaft promoviert. Seit vielen Jahren ist sie aktiv in der Kommunalpolitik.
 

Miriam Bunjes

Gemeinnütziger Investigativjournalismus: «Medienvielfalt als Korrektiv und Grundlage für Einmischung»

Um sich einzumischen, brauchen Bürger*innen Hintergrundinformationen. Vor allem dort, wo etwas, was Politiker*innen und andere Akteur*innen entschieden haben, zu Schaden und Verlusten führt, weisen diese nicht darauf hin. Gemeinnütziger Journalismus deckt Missstände auf – ohne, dass die*der einzelne dafür bezahlen muss und ist selbst eine Plattform für’s Mitmachen.

Die Impulsgeberin Miriam Bunjes arbeitet seit 2021 im Team der Reporterfabrik bei CORRECTIV. Dort vermittelt sie jungen Menschen, wie sie sich gut und sicher informieren, damit sie sich einmischen können. Miriam hat Journalismus und Soziologie in Dortmund studiert. Als Redakteurin für die Tageszeitung und als freie Journalistin hat sie viele Jahre lang vom Ruhrgebiet aus recherchiert und berichtet.

17.15 Uhr: Formulierung von Anliegen & Gruppenbildung

Jetzt geht es in den Austausch!
Mit welchen Wünschen, Interessen und Anliegen sind die Menschen zum Böll-Forum gekommen? Angelehnt an die Methode "Open Space", einem offenen Raum, losgelöst von klassischen Gruppenarbeiten und Arbeitskreisen, finden alle Besucher*innen gemeinsam die für sie relevantesten Themen, verschriftlichen sie für alle sichtbar und finden sich dann in unverbindlichen Gesprächsrunden zusammen. Bei uns heißen diese Runden Sessions. 

17.30 Uhr: Session 1 mit offenem Austausch zu je 6 Anliegen in spontanen Gruppen

Während der Session gibt es die Möglichkeit, Ideen und Ergebnisse auf Kartons festzuhalten. Nach der ersten Session-Runde stellen wir diese aus. Alle Teilnehmenden erhalten so in einem sogenannten Gallery-Walk die Möglichkeit, sich über jedes Thema zu informieren und alle Perspektiven mitzunehmen.

19 Uhr: Session 2 mit Austausch zu je 6 Anliegen in spontanen Gruppen

19.45 Uhr: Zusammenschau und Abschluss

Ein dynamischer Nachmittag neigt sich dem Ende, alle kommen nochmal im Plenum zusammen und erhalten durch die Moderation einen Einblick in die Anliegen und Ergebnisse der Sessions. Welche Impulse nehmen wir konkret mit, um an der Klimarettung in Vielfalt zu arbeiten? Welche Beteiligungsformen können für mehr Konsens sorgen? Haben sich neue Perspektiven ergeben? Wo können wir anknüpfen?

bis 21 Uhr: Ausklang bei Getränken, Schnittchen und Musik

Live-Kunstaktion

Begleitende Kunstaktion mit Niklas Henke

Let's visualize it! Während des gesamten Forums begleitet Niklas Henke die Teilnehmenden dabei, Gedanken und Gefühle zu Motivation, Zusammenarbeit, Teilhabe, Ohnmacht und alles, was uns an diesem Nachmittag bewegt, in Form und Farbe zu bringen. Der Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt: Alle sind eingeladen, mit Acrylfarben, Ölkreiden, Aquarellfarben oder Markern ihre kreativen Beiträge vor, während oder nach den Sessions auf vier große Leinwände zu bringen. Henke verbindet mit seinem Ansatz alle Beiträge zu einem Gesamtkunstwerk. 

Niklas Henke arbeitet an der Schnittstelle von Wissenschaft, Design und Kunst. Seine Promotion über die Rolle von Design in Innovationsprojekten fokussierte sich außerdem auf den Einfluss von Emotionen und dem menschlichen Körper auf soziale Interaktion. Innovation und Design sind ein politisches Thema, welches stark von der Frage abhängt, wie Gesellschaft gestaltet werden soll. Seine Leidenschaft ist vor allem das Experimentieren mit künstlerischen Methoden, um diese Themen zu untersuchen.
 

Location

Das 25. Böll-Forum findet im Weltkunstzimmer, Ronsdorfer Str. 77a, 40233 Düsseldorf, statt. Wir empfehlen eine Anreise mit dem Fahrrad oder ÖPNV (Haltestelle Ronsdorfer Straße). Es stehen aber auch ausreichend Parkmöglichkeiten zur Verfügung.

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Weiterführende Inhalte
Interview: "Mutig vorangehen!" | Iris Witt

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Unsere Geschäftsführerin Iris Witt  berichtet im Podcast "Die Zeit ist JETZT!" von und mit Katja Vittinghoff über den Zweck von politischer Bildung, dem positiven Menschenbild als Grundlage ihres Tuns und appelliert, mutig voran zuschreiten, Gleichgesinnte zu finden, uns an Menschen mit Zukunftsvision zu orientieren oder diese selbst zu werden. Passend zum Böll-Forum diskutieren die beiden das Spannungsfeld individuellen Handelns versus Regulation durch politische Rahmensetzung.

Iris Witt glaubt an das Gute im Menschen und weiß, dass für ein Umschwenken Richtung Arten- und Klimaschutz eine große Kraftanstrengung der heute lebenden Menschen notwendig sein wird. In einer Demokratie kann dieses Umschwenken nur durch Unterstützung und Einsicht der Mehrheit der Menschen erfolgen. Politische Bildung kommt damit eine besonders wichtige Rolle zu, und auch der Mut der Einzelnen, sich für das Gemeinwohl und den Erhalt des Planeten einzumischen.

Ansprechpersonen

Linda Lieber

Die Bildungsmanagerin ist geboren, aufgewachsen und nun wieder als echte Ruhrgebietlerin wohnhaft in Oberhausen. Sie hat in Bonn Politische Wissenschaft, Vergleichende Religionswissenschaft und Völkerrecht studiert und wollte damit Friedens- und Konfliktforschung betreiben. Die Erkenntnis, lieber praktisch und in der eigenen Heimat zu arbeiten, lässt sie mit Begeisterung politische Bildung in NRW managen. Ihre Tätigkeitsschwerpunkte in der Stiftung sind unter anderem Jugend-, Frauen- und Genderpolitik.

Kontakt

E-Mail: linda.lieber[at]boell-nrw.de

Telefon: 0211.936508.23 | Fax: 0211. 936508-25

Linda Lieber ist zuständig für die Bildungsreisen und Grünen Salons sowie inhaltliche Leitung des Böll-Forums 2022 "Mit Vielen erfolgreich!".

Jakob Camp

Kontakt

E-Mail: jakob.camp[at]boell-nrw.de

Telefon: 0211.936508.0 | Fax: 0211. 936508-25

Jakob Camp ist Stud. Mitarbeiter und organisatorische Ansprechperson für das Böll-Forum 2022 "Mit Vielen erfolgreich!".