Nie war es einfacher als heute, an Informationen zu gelangen - dem Internet sei Dank. Allerdings hat diese Zugänglichkeit ihren Preis, und er wird auf vielfache Weise entrichtet:
» Die großen Internet-Unternehmen sammeln die Daten der Kunden nicht nur auf den jeweils eigenen Seiten, jeder Schritt im world wide web wird aufgezeichnet. Was hat das für Folgen? Gibt es Gegenmaßnahmen?
» Da Texte ja im Netz stehen, sind sie frei zugänglich, warum sollte man also dafür zahlen? Was in der Musik als Problem seit langem bekannt ist (und zu einer massiven Verlagerung der Geldströme geführt hat), wird nun auch in der Literatur virulent. Seitens der Piraten wird illegaler Download ideologisch damit gerechtfertigt, dass der Begriff des geistigen Eigentums »ekelhaft« sei. Sprache sei schließlich Gemeingut, und das Downloaden sei nur eine Rückführung in Gemeineigentum. Da niemand (jedenfalls auf Seiten der Kunstschaffenden) eine flächendeckende Überwachung der Datenströme wünscht, sind die massenhafte Eigentumsdelikte nicht zu verhindern. Wie lässt sich sicherstellen, dass die Produzenten dennoch Geld für ihre Leistung erhalten?
» Die Beschäftigung mit Google, Amazon und Co. hat uns aus dem Blick verlieren las-sen, dass es auch staatlicherseits Interesse an sensiblen persönlichen Daten gibt. Wir wähnten uns hier weitgehend unbeobachtet, da die einschlägigen Gesetze regelmäßig vom Bundesverfassungsgericht als grundgesetzwidrig verworfen wurden. Nun macht die NSA-Affäre deutlich, dass auch auf dem Gebiet der Datensicherheit eine nationale Rechtssicherheit nicht mehr reicht. Das Briefgeheimnis ist der Globalisierung zum Opfer gefallen.
» Seit 5.000 Jahren gibt es Schrift. Sie bewegte sich seitdem immer im Spannungsfeld zwischen Gesetzestafel, die von allen gelesen werden soll, und Brief, der genau einen Empfänger hat und niemand anderen etwas angeht. Was bedeutet es, wenn keine Kommunikation mehr möglich ist, die mit Sicherheit privat bleibt?