Begriffserklärung
Mentoring
Vielfältig & gerecht!
Die Strukturen politischer, gesellschaftlicher und sozialer Beteiligung sind immer noch nicht gleichberechtigt oder frei von Diskriminierung.
Mit dem Mentoringprogramm der Heinrich Böll Stiftung NRW durchbrechen wir die Ein- und Aufstiegsstrukturen politischen Handelns entlang von Geschlechtern, Herkunft, Alter oder Befähigungen!
Das Mentoringprogramm der Heinrich Böll Stiftung NRW fördert politisch und gesellschaftlich engagierten Nachwuchs in NRW. Über einen Zeitraum von 9 Monaten treffen sich die Teilnehmer*innen, sogenannte Mentees, regelmäßig mit ihren erfahrenen Mentor*innen. Diese Tandems bilden mit ihrer persönlichen Kommunikation das Herzstück des Programms.
Ziel ist es, die Ein- und Aufstiegsstrukturen entlang von Geschlechtern, Herkunft, Alter und Milieu aufzubrechen und lebendige Demokratie-Netzwerke zu fördern. Es wachsen dabei Kooperationen zwischen Vereinen, Verbänden, Nichtregierungsorganisationen und Parteien.
Mentoring schafft transparente Netzwerke.
Mentoring entfaltet die Fähigkeiten der Teilnehmer*innen und bietet Fortbildung.
Mentoring ist die Förderung von Nachwuchs jenseits tradierter Strukturen.
Im Fokus stehen konsequent Vielfalt und Gleichberechtigung: Das Programm bringt bewusst Menschen in verschiedenen Lebenssituationen und mit verschiedenen Lebenserfahrungen und Blickwinkeln auf die Gesellschaft zusammen. Das Programm ist für Menschen jeden Geschlechts offen (dies schließt bewusst intersexuelle, non-binäre, trans- und agender Personen ein) und wendet sich klar gegen patriarchale und diskriminierende Praktiken in der politischen und gesellschaftlichen Öffentlichkeit. Bewusstes Umgehen mit Geschlechterverhältnissen und Diskriminierungserfahrungen ist Leitlinie unseres Mentorings.
Jahrgang 24/25: Die Bewerbungsphase ist bereits geschlossen.
Das Tandem
Herzstück des Mentorings
Im Tandem werden politisch noch wenig erfahrene Mentees in ihrer Entwicklung von einer*einem erfahrenen Mentor*in unterstützt. Im Fokus der Beziehung stehen das Projekt der Mentees und die persönliche politische oder gemeinnützige Entwicklung der Mentees. Ein besonderes Merkmal dieser Beziehung: sie steht außerhalb eines hierarchischen Abhängigkeitsverhältnisses.
Mentees sind
Frauen, intersexuelle, non-binäre, trans- und agender Personen und Männer jeden Alters:
- Einsteiger*innen in Politik und Zivilgesellschaft am Beginn des Berufslebens
- „Wiedereinsteiger*innen“ nach der Familienphase
- Quersteiger*innen zwischen verschiedenen Gruppen
- Menschen, die Expertise in politische Prozesse einbringen möchten
Mentor*innen sind
- Ratsmitglieder mit langjähriger Erfahrung wie Sprecher*innen, Ausschussvorsitzende, Bürgermeister*innen oder Dezernent*innen
- Koordinator*innen und Sprecher*innen in Vereinen/Verbänden und NRO
Wie finden Mentee und Mentor*in zueinander?
Hier ist es uns wichtig, auf die individuellen Bedürfnisse der*des Mentee einzugehen. Frauen & INTA* können einen Wunsch zum Geschlecht ihrer Mentor*innen angeben. Männliche Mentee werden nicht von einem Mann gefördert, um der unbewussten Reproduktion von geschlechtlichen Stereotypen bewusst einen anderen Blickwinkel entgegenzusetzen. BIPoC und Menschen mit internationaler Familiengeschichte können einen Wunsch dazu äußern, ob wir eine BIPoC Mentor*in suchen sollen. Notwendig ist der Erfahrungsvorsprung der Mentor*innen. Wohnort- oder Arbeitsnähe des Tandems sind hilfreich.
Das Rahmenprogramm
Netzwerk & Austausch
Das Mentoring-Programm findet statt von September 2024 bis Juni 2025. Die Heinrich Böll Stiftung NRW gibt dem Mentoringprozess der Tandems einen Rahmen. Den Rahmen bilden zwei Präsenz-Workshops der Gesamtgruppe zu Beginn und Abschluss, ein Online-Zwischentreffen und zwei Online-Kurz-Seminare und die Möglichkeit eines Shadowings (einen Tag lang oder einen Termin lang wie ein "Schatten" mitlaufen) auf Ebene der Landespolitik.
Starttreffen
Samstag, 5. Oktober 2024
- Wie gelingt der Mentoringprozess?
Die Tandems schließen ihre Verträge, geben sich Regeln, entwickeln die Grundzüge des Projektes/des gemeinsamen Vorhabens. - Wie gelingt das Projekt?
Kurzes Projektmanagement für die Mentee & Einführung in Beratung für Mentor*innen - Geschlechterverhältnisse und vielfältige Blickwinkel
Was heißt das für das Mentoring?
Zwischentreffen der Mentees untereinander
Freitag, 24. Januar & Samstag, 25. Januar 2025
Vorstellung und kollegiale Beratung der Projekte
Abschluss und Ehrung
Samstag, 14. Juni 2025
- Präsentation ausgewählter Projekte, Resümee und Feedback
- Ehrung der Tandems, die erfolgreich die gesteckten Ziele erreicht haben
- anschließende Abschlussfeier
Wie bewerbe ich mich?
Bis zum 3. Juli 2024 kannst du dich bei uns als Mentee oder Mentor*in bewerben! Melde dich dazu über uns Bewerbungsportal an und fülle dein Motivationsschreiben aus.
Die Tandems werden ca. einem Monat vor dem Starttermin bekannt gegeben. Um die bestmögliche Betreuung zu gewährleisten, ist die Zahl der Teilnehmenden auf 15 Tandems (30 Personen) beschränkt.
Die Teilnahmegebühr für Mentees beträgt 200 Euro inkl. aller veranstaltungsbezogenen Materialien, der Teilnahme an den Gruppentreffen und Workshops im Rahmen des Programms. Der ermäßigte Preis beträgt 100 Euro, er gilt für Selbstzahler*innen, die den in unseren AGB aufgeführten Bedingungen für Ermäßigung entsprechen.
Tipp: Die Teilnahme-Gebühr wird meist von deiner Bezugsgruppe bezahlt.
Das Mentoringprogramm wird mit 30 Stunden für das Politikmanagementzertifikat von GreenCampus anerkannt.
Anmeldung zum Bewerbungsverfahren
Hier klicken!Das System des Mentoring ist perfekt. Sich über neun Monate alle vier bis sechs Wochen zu treffen ist hervorragend. Es bleibt Zeit für die Umsetzung, bevor die Erlebnisse reflektiert werden können.Eindrücke einer Mentee (2011)
Linda Lieber
Die Bildungsmanagerin ist geboren, aufgewachsen und nun wieder wohnhaft in Oberhausen. Sie hat in Bonn Politische Wissenschaft, Vergleichende Religionswissenschaft und Völkerrecht studiert und wollte damit Friedens- und Konfliktforschung betreiben. Die Erkenntnis, lieber praktisch und in der eigenen Heimat zu arbeiten, lässt sie mit Begeisterung an politischer Bildung in NRW arbeiten. Ihre Tätigkeitsschwerpunkte in der Stiftung sind die Koordinierung und Konzeptionierung von Bildungsveranstaltungen zu intersektionalem Feminismus, Rassismus- und Diskriminierungskritik, Antifeminismus, Demokratiekompetenz und Netzwerk- bzw. Ehrenamtsmanagement.
Kontakt
Telefon: 01517 2004868 oder 0211 936508 23 (vormittags)
Mail: linda.lieber@boell-nrw.de