Der 17. Grüne Salon Soest fand am 15. Oktober 2024 im Kulturhaus Alter Schlachthof, Soest statt. Das Thema lautete: „Mehr Demokratie wagen - heute wichtiger denn je“. Knapp 80 Teilnehmer*innen hatten sich im Saal des Kulturhauses eingefunden, um sich über dieses Thema auszutauschen. Dr. Hermann Buschmeyer & Ulrike Burkert moderierten den 17. Grünen Salon Soest.
Nach der Begrüßung und einem Einführungsimpuls zum Thema nahmen zunächst die Schüler*innenvertreter*innen Lia Woldt und Linus Sprungk Stellung zu den Fragen, warum so viele junge Menschen AfD und eher kleine, andere Parteien wählen. Sie stellten die Attraktivität einfacher Lösungen angesichts von Unsicherheiten und Ängsten von Jugendlichen heraus. Sie wiesen aber auch auf den Stellenwert und die ambivalente Bedeutung von Social Media, insbesondere von Instagram und TikTok hin und stellten heraus, dass diese nicht einfach nur schlecht seien.
In einer Runde stellten sich der Mitinitiator der großen Demonstration in Soest im Januar 2024 gegen Rassismus und Rechtsextremismus und Mitgründer des Bündnisses „Soest ist bunt“ Marcus Schiffer, die stellvertretende Bürgermeisterin Jutta Maybaum sowie ein Vertreter des erfolgreichen Bürgerbegehrens und Bürgerentscheids zum Verbleib der Bäume auf dem Soester Marktplatz Andreas Scheffer vor. Leitfrage war jeweils an sie, wie sie zu ihrem Engagement gekommen sind, was sie zu ihrem Engagement antreibt.
Die Jugendlichen waren dann gebeten, auf diese Beiträge zu reagieren. Sie stellten dabei den begrenzten Stellenwert von Demonstrationen, Bürgerbegehren, Bündnissen für viele Jugendliche heraus. Es sei zwar gut, dass es das alles gibt, aber einen Antrieb zu politischem Engagement leitet sich daraus nur für einzelne Jugendliche ab.
Nach dem Gespräch zwischen den Vortragenden wurde das Gespräch zum Plenum hin geöffnet. Dabei kamen weitere Aspekte des Themas zur Sprache, u.a. verschiedene Generationen- und demografische Aspekte: so der Umstand, dass in diesem Jahr doppelt so viele Menschen 60 Jahre alt wie 30 Jahre alt werden und was sich daraus für politische Themen ergäbe. Weiter der Hinweis darauf, dass eine Generation, die den Protest zur Klimakrise auf die Straße gebracht hat „Fridays for future“, durch die Pandemie „ausgebremst“ worden ist und daher die Bereitschaft zum Engagement geringer geworden ist. Die Generation von 60 plus fragte sich, was sie den jungen Menschen an Problemen hinterlasse und was sie tun könne, dass sich junge Menschen für die demokratische Weiterentwicklung von Staat und Gesellschaft zu engagierten. Dabei wurden besonders folgende Aspekte hervorgehoben:
- Ernsthafte Teilhabemöglichkeiten anbieten
- Gelegenheiten zum Selbstwirksamwerden schaffen
- Miteinander und nicht gegeneinander aktiv werden
- Engagement wertschätzen