Praktikumsbericht: Josef Genau

Bericht

Im Rahmen meines Studiums der Politikwissenschaft und Soziologie wollte ich einen Einblick in einen Bereich der politischen Arbeit bekommen, der in meinem Studienalltag kaum eine Rolle spielt - den Bereich der Stiftungsarbeit und der Politischen Bildung. In meinen vier Wochen bei der Heinrich Böll Stiftung NRW konnte ich durchaus ein Verständnis dafür entwickeln, wie diese Arbeit abläuft und darüber hinaus lernen, wie sich Arbeiten, Organisieren und Planen in Teams strukturieren lässt.

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Das Bild zeigt Josef Genau, einen jungen mann mit Brille und langen Haaren sowie Sweat-Hoodie, der in die Kamera schaut.

Die Hauptaufgabe der Heinrich Böll Stiftung NRW besteht in der Planung, Organisation, Durchführung und Evaluation von Veranstaltungen. Um zu verstehen, wie dieser Prozess abläuft konnte ich zum einem an einer zweitägigen Veranstaltung zu Krisenkommunikation selbst teilnehmen und habe zum anderen auch immer wieder Eindrücke von dem gesamten Prozess, der hinter einer Veranstaltung steht, bekommen können. Dazu zählt beispielsweise die Findung, des Themas oder die Frage nach den passenden Referent*innen. Darüber hinaus nehme ich aus dem Praktikum mit, dass ein vielschichtiger Prozess – wie es eine Veranstaltung in ihrer Gesamtheit – ist, ausführlicher Organisation bedarf. Von Ideen-Findung über Planung, Organisation und Durchführung hinzu Bewertung müssen Anfang und Ende eines Prozessschrittes bekannt sein, gleiches gilt für die Aufgabenverteilung.

Meine Hauptaufgabe des Praktikums bestand darin, diverse Politischen Bildungseinrichtungen in NRW in den Kategorien Leitbild, Zielgruppe, Themenschwerpunkt und Veranstaltungscharakteristika miteinander zu vergleichen. So habe ich nicht nur viel über die Heinrich Böll Stiftung NRW erfahren, sondern generell auch mehr über Politische Bildung und die anderen Bildungswerke gelernt und wie sich diese unterscheiden. Auch die Unterschiede innerhalb der verschiedenen Heinrich-Böll-Landesstiftungen herauszuarbeiten war eine meiner Aufgaben. Obwohl alle Landesstiftungen sich natürlich ähnlich sind, gibt es beispielsweise Unterschiede in der Schwerpunktthemensetzung oder der Veranstaltungsgestaltung.

Auch war ich im Rahmen meines Praktikums auf zwei Präsenzveranstaltungen, bei denen die Stiftung jeweils mit einem Stand vertreten war, um ihre Themen zu präsentieren. Die erste dieser Veranstaltungen beschäftigte sich anlässlich des Weltfrauen-Tages mit der Repräsentation von Frauen in der Politik. Denn auch wenn in den letzten Jahren der Unterschied im Vergleich zur Repräsentation von Männern an manchen Stellen etwas geringer geworden ist, so gibt es dennoch auf allen Ebenen ein Ungleichgewicht. Die zweite Veranstaltung war der Kommunalkonvent von Bündnis 90/Die Grünen im Hinblick auf die Kommunalwahl 2025. Auf dem Kommunalkonvent bin ich mit vielen Menschen ins Gespräch und mir war es so möglich viel über die unterschiedlichsten Arten von politischem Engagement zu erfahren und eine Reihe von Menschen kennenzulernen.

Ein weiterer spannender Punkt war ein eintägiger Besuch im Landtag, bei dem ich zum einen Plenarsitzung im Saal mit verfolgen konnte und auch die Arbeit von Landtagsabgeordneten und deren Mitarbeitenden begleiten konnte und auch eigene Gedanken zu einer Projektplanung miteinbringen konnte.

Müsste ich das Praktikum auf zwei Gegenstände reduzieren, die ich daraus mitnehme, wären es folgende: Zum einen nehme ich das Verständnis für die Bedeutung von Politischer Bildung für die Lebendigkeit einer Demokratie mit und zum anderen hat mir das Praktikum einen Impuls gegeben, mich selbst mehr einzubringen und einzumischen, die Demokratie zu leben.

Natürlich lässt sich so ein Praktikum, auch wenn die vier Wochen sehr schnell vorbei gegangen sind, nicht in wenigen Abschnitten völlig beschreiben und so fehlen in dem Text viele Dinge, wie beispielsweise viele erkenntnisreiche Zitate, die ich in den Wochen bei der Heinrich Böll Stiftung NRW hören durfte. Ich möchte mich beim ganzen Team der Stiftung für die sehr freundliche Aufnahme und den angenehmen Umgang in den vier Wochen sehr bedanken.