50 Jahre Freiwilliges Soziales Jahr in NRW

Lesedauer: 4 Minuten
Bild der vier Freiwilligen

Was mein Umfeld denkt…

Und was machst du so nach der Schule?

Was planst du nach dem Abitur?

Gehst du direkt an die Uni oder arbeitest du nur?

Was soll das heißen: nichts von beidem?

Was machst du denn bitte dann?

Mensch jetzt sei doch mal vernünftig und fang schnell dein Studium an!

Sonst sind nachher alle jünger,

und dich stellt dann keiner ein

und sowieso jetzt mal ganz ehrlich, das muss doch reine Faulheit sein!

Sonst sind nachher alle jünger,

und dich stellt dann keiner ein

und sowieso jetzt mal ganz ehrlich, das muss doch reine Faulheit sein!

Du hast gerad‘ keine Lust auf Lernen

Und willst einfach nur `ne Pause,

aber wenn du das so sagst, kriegst du Ärger mit Zuhause

Wahrscheinlich bist du auch voll planlos

Was du später machen willst

Und du denkst es ist das Beste, wenn du erstmal etwas chillst

Geh doch wenigstens ins Ausland,

das kommt gut im Lebenslauf

Aber Freiwilligendienst im Inland? Da achtet später keiner drauf!

Was für ein verschenktes Jahr!

Aber bitte, wie du magst

Mich kannst’e da nicht überzeugen, ganz egal was du jetzt sagst.

 

Was die Gesellschaft denkt…

Freiwilligen…was? 

Hä? Was is‘ denn das für’n Pass?

Nee, nee junge Frau,

sie wissen ganz genau,

hier mit der Bahn

dürfen sie nicht gratis fahr’n

Sie verdienen aber nich‘?

Ja, da fragen sie mal mich!

Das Leben is‘ nicht fair,

alle haben‘s manchmal schwer

und sie müssten’s ja nicht machen

Ja, was soll denn jetzt das Lachen?

Ob ich weiß, was sie so leisten?

Es behaupten ja die meisten,

dass sie unentbehrlich sind

dabei weiß doch jedes Kind,

was sie nicht tun macht ein neuer!

Was? Das würde für uns teuer?

Klar, das ging dann von der Steuer

Und so manches fiele weg,

wär’s auch für den guten Zweck,

wenn sich keiner engagiert

ja gut, ich hab mich da geirrt,

tja aber leider blöd gelaufen,

ein Ticket müssen’se trotzdem kaufen.

 

Was ich denke…

Guten Morgen, guten Morgen auf zum vollen Arbeitstag,

dass ich nur Taschengeld bekomme, ist okay weil ich’s ja mag

mich ein Jahr zu engagieren, mal rauszukommen, was zu machen,

neue Leute kennenlernen, was bewegen und so Sachen.

Klar, als Student könnt‘ ich mehr feiern, als Azubi mehr verdienen,

aber ich will mich letzten Endes, bei der Gesellschaft revanchieren.

Ich will gute Sachen machen und die richtigen Ziele fördern,

anstatt immer nur zu meckern und mich ständig still zu ärgern

Irgendwer muss es ja machen, es ändert sich nichts von alleine

Und so viele brauchen Hilfe: ihre, eure, deine, meine!

Ich nehm‘ mir Zeit, ich will was tun, stell mich selber hinten an,

und ich mach es auch noch gerne, weil ich dabei was lernen kann.

Irgendwer muss es ja machen, es ändert sich nichts von alleine

Und so viele brauchen Hilfe: ihre, eure, deine, meine!

Ich nehm‘ mir Zeit, ich will was tun, stell mich selber hinten an,

und ich mach es auch noch gerne, weil ich dabei was lernen kann.

Aber trotzdem wäre manchmal, ein bisschen Anerkennung gut,

denn die will wohl jeder haben, wenn er freiwillig was tut.

Da kann sich noch was verbessern, da sind wir lange nicht am Ziel,

aber gut wir kenn’s nicht anders, Arbeit hab‘n wir immer viel!

 

Beitrag der FSJler_innen zur Veranstaltung „50 Jahre FSJ in NRW“ am 09.09.2014 in Düsseldorf

Jule Maciejewski, Kirsten Konnerth, Michelle Cremanns, Josephine von der Haar