Diese öffentliche Aufmerksamkeit durch Politik und Gesellschaft erfahren allerdings all jene Kinder und Jugendliche selten, die in vielfältigen Schulprojekten die Demokratie zum Gegenstand ihres Forschungsinteresses erklärt haben. Es gibt sie, diese Jugendgruppen - tausendfach und sehr bunt, mit regionalem oder (inter-) nationalem Bezug. Sie alle eint das Wissen um die Mitgestaltungspotentiale der demokratischen Gesellschaften und bei allen steht der Mensch im Mittelpunkt des Forschungsinteresses.
Die Heinrich Böll Stiftung NRW führte am 19. März 2013 in Kooperation mit dem Ministerium für Schule und Weiterbildung NRW und dem Verein ‚Demokratisch Handeln e.V.‘ erstmals eine ganztägige Veranstaltung mit circa 80 Schülerinnen und Schülern sowie Lehrkräften aus dem gesamten Bundesland durch, um diesen DemokratieforscherInnen eine Plattform zu bieten.
Unter dem Motto »Gesagt.Getan.« präsentierten an diesem Tag Schulen, Projektgruppen und Jugendliche aus Nordrhein-Westfalen, die sich im Jahr 2012 bei dem bundesweiten Förderprogramm Demokratisch handeln beworben haben, ihre nachhaltigen und politisch engagierten Projekte. Das Ziel des seit 1990 bestehenden Wettbewerbs ist die Stärkung und Weiterentwicklung der demokratischen Kultur im Alltag von Schule und Jugendarbeit.
Gesagt.Getan. ermöglichte den Kindern aus Nordrhein-Westfalen erstmals die Präsentation ihrer Projekte außerhalb ihrer regionalen Entstehungsgeschichte. Schülerinnen und Schüler aus allen Schulformen und Regionen diskutierten dabei insbesondere ihren Demokratiebegriff. Die Einladung der Delegation in die Landeshauptstadt Düsseldorf bekräftigte die Wertschätzung ihrer Arbeit und markierte den Höhepunkt ihres Engagements.
Das war auch der Grund für die Wahl der Villa Horion als Veranstaltungsort. Die Nähe zu Landtag und Ministerien setzte das demokratische Handeln der Kinder und Jugendlichen in den realpolitischen Kontext ihrer nordrhein-westfälischen Landespolitik.
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Open external content on original siteEs war besonders erfreulich, dass Bildungsministerin Sylvia Löhrmann an diesem Tag trotz enger Terminplanung persönlich anwesend sein konnte, um die Fragen der jungen ForscherInnen zur gelebten Demokratie zu diskutieren, z.B. Inklusion, Sitzenbleiben, Diskrepanz von Armut und Reichtum etc.
Ministerin Sylvia Löhrmann betonte die hohe Bedeutung der Demokratieerziehung für den modernen Rechtsstaat und für ein friedvolles Zusammenleben in der demokratischen Gesellschaft:
»Unsere Schulen sollen Orte sein, an denen Schülerinnen und Schüler zu mündigen und verantwortungsvollen Bürgerinnen und Bürgern reifen. Das Schulministerium unterstützt die Schulen mit konkreten Vorhaben. Die Projekte Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage und Schule der Vielfalt – Schule ohne Homophobie fördern beispielhaft Zivilcourage gegen alle Formen von Diskriminierung. Schülerinnen und Schüler in Nordrhein-Westfalen sollen lernen, aktiv zu einer demokratischen und gewaltfreien Gesellschaft beizutragen. Dazu ist eine Veranstaltung wie diese besonders gut geeignet.«
Die vielen positiven Rückmeldungen der Kinder und LehrerInnen zeigen, dass allen Unkenrufen zum Trotz, das Bedürfnis nach Einmischung und Weiterentwicklung unserer bundesrepublikanischen Demokratie auch bei jungen Menschen sehr groß ist.
Es ist geplant, dieses Diskussionsforum auch im kommenden Jahr in einer ähnlichen Form fortzusetzen.
Wir wünschen allen Forscherinnen und Forschern in Sachen Demokratie weiterhin viele kreative Ideen und Erkenntnisse.