Heinrich II: Laudatio bei der Verleihung

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Sehr geehrte InitiatorInnen und Mitglieder des Kulturparlaments, sehr geehrte AusloberInnen des Preises, lieber Hermann, meine Damen und Herren,
Der Spruch "man sieht sich immer zweimal im Leben", hat meistens einen drohenden, oder doch zumindest leicht beklemmenden Unterton, mit dem auf Rache und nicht auf die Freude eines Wiedersehens angespielt wird. Umso angenehmer ist es mir, dass dieser heutige Abend der Redensart eine so ganz andere, positive Färbung gibt.
Tatsächlich hätte ich nicht geahnt, dass ich ein zweites Mal nach Soest kommen würde, um mit Ihnen zusammen einen Moment zu teilen, der aus einer eigenwilligen und eigensinnigen Initiative von KünstlerInnen und BürgerInnen, aus einer Selbstermächtigung heraus, ent-stand, um dem beunruhigenden Bestehenden ihre Ideen und Visionen von ihrem Soest entgegen zusetzen. 1991 folgte ich der Einladung einiger zorniger Frauen, die mit einer Ausstellung und einer beeindruckenden Vortragsreihe die Auseinandersetzung mit der Situation von KünstlerInnen im Allgemeinen und die der KünstlerInnen in Soest im Speziellen vorantrieben und wenn ich den LeserInnenbrief einer der Künstlerinnen, Susanne Lüftner lese, ist der Zorn auch noch nach 15 Jahren wach.

Ich fühle mich geehrt, dass das Kulturparlament mich als Laudatorin eingeladen hat. Dieser Aufgabe komme ich mit tatsächlicher Freude nach, handelt es sich bei dieser Initiative doch um eine solche, die – hätte ich früher von ihr Kenntnis gehabt - gewiss als Beispiel in meinem Buch aufgetaucht wäre. Ich lade Sie ein, einer Skizze meiner Vision von einer Kulturgesellschaft zu folgen, die die Menschen nicht auf ihr Dasein als Beitragszahler und Empfangsberechtigte eines Sozialstaats reduziert, nicht auf Informationsempfänger und –lieferantInnen einer Wissensgesellschaft, nicht auf Konsumbürger eines Wirtschaftsstaats.

Die Kulturgesellschaft definiert sich nicht in erster Linie über Lohnarbeit und die zunehmende Abwesenheit derselben. Sie setzt auf das Vermögen der Einzelnen, das mehr umfasst als die jeweilige Arbeitskraft und den damit einhergehenden Marktwert.

Den Ausgangspunkt meiner Überlegungen nenne ich "Das Unbehagen an der Gegenwart: Verfestigungen“

Der Zustand der Republik? Flach atmend und erschöpft, physisch und psychisch. Verhärtungen und Verkrustungen überall. Die Energien scheinen im Festhalten am vergehenden Bestehenden gebunden, in der künstlichen Ernährung einer Daseinsform, die zusammen mit dem Sozialstaat in einer Art Wachkoma liegt. Die Menschen haben fühl- und messbar Angst, sie halten das Geld auf ihren Bankkonten fest, so sie dort noch etwas festzuhalten haben. Zwischen 1993 und 2003 stieg das durchschnittliche Nettovermögen der privaten Haushalte um 26 Prozent, bei gleichzeitiger Zunahme der Armut und erheblicher Schwächung der Konjunktur.
Immer mehr Menschen wissen keine Antwort mehr auf die Frage, wie  es weitergehen soll. Der Glaube, dass es schon jemand in Industrie-Parteienpolitik, -Gewerkschaften richten werde, dass sie vor einem Hartz-IV-Schicksal bewahrt würden, schwindet und mit ihm das Ver-trauen in die Politik, das sich in einer derart geringen  Wahlbeteiligungen äußert, die oft unter jeder akzeptierten Auslastung eines jeden Theaters liegen.

Wir leben in einer Zeit des umfassenden gesellschaftlichen Übergangs, in einer Zeit des nicht mehr und noch nicht. Die Hoffnung auf »mehr, besser, schneller« ist nicht mehr. Eine Rückkehr zu Zeiten der Vollbeschäftigung wird es in Deutschland, wie in allen Hochpreisländern, nicht mehr geben, was an ihre Stelle treten soll, damit »der Mensch ein Mensch ist, bitte sehr«, ist noch nicht Gegenstand öffentlichen Nachdenkens.
Die Gegenwart stellt die Frage nach der "azentrische(n) Existenz, die sich ihre Mittelpunkte erst noch schaffen muss". Doch die Politik, eingebunden in ein überkommenes Strukturdreieck mit Arbeitgebern und Arbeitnehmern setzt unverändert auf Groß-, Flächen- und Ewigkeitslösungen, die für immer weniger Menschen noch Gültigkeit haben.
Der amerikanische Zukunftsforscher John Naisbitt hat die gegenwärtige Zeit als die zwischen zwei Klammern bezeichnet: Noch nicht zurückgelassen sei die Vergangenheit, die zentralisierte, industrialisierte, in sich abgeschlossene alte Welt, die auf Institutionen, Nationalstaa-ten, starren Hierarchien und Kurzzeitlösungen aufgebaut war. Gleichzeitig nähmen wir die Zukunft noch nicht an. "Wir halten noch an der bekannten Vergangenheit fest, aus Angst vor der unbekannten Zukunft." Oder wie Shakesspeare so schön sagt: Dass wir die Übel die wir haben, lieber ertragen als zu unbekannten fliehn.

Es erfordert individuellen, gesellschaftlichen und politischen Mut, sich diesen Zwischenraum zu vergegenwärtigen und ihn aushalten zu können. Aus dieser Umklammerung der Vergangenheit auszubrechen bedeutet die Auseinandersetzung mit Angst und Abhängigkeit, mit dem Verlust von Erfahrung, persönlicher Sicherheit und staatlicher Fürsorge.
Wer fragt, der hört das Leiden am Primat des so genannten Effizienten, das nicht nur die Ökonomie, sondern alle gesellschaftlichen Bereiche, mithin das eigene Leben durchdringt und dem das Politische gänzlich unterworfen scheint.
Es hört sich nach einem Leiden an der Politik an, am Wie ihres Umgangs mit der Erosion des Sozialstaates; nach einem Leiden an den herkömmlichen Methoden der Politik, die auf das Bekannte und seine Lobbyisten setzt.

Nach dem eigenen Können und Vermögen nicht gefragt zu werden, macht krank und eine Gesellschaft arm. Jeder Mensch flehe, formuliert Yehudi Menuhin, „ewig um das angestammte Recht seiner Einmaligkeit, wie die Schneeflocke und der Fingerabdruck, die immer verschieden von einander sind“. Längst nicht jeder vermag das Begehren, in seiner Einmalig-keit gesehen zu werden, so poetisch zu beschreiben, aber jedeR spürt es doch, auch und gerade dann, wenn das reale Leben dies verweigert. Im legendären Jugendmusical Linie 1 des Berliner Grips-Theaters heißt es alltäglicher: „Ick will jebraucht werden, vastehste?!“

Wer fragt, der hört: Die Menschen haben es satt nur als Problem, nicht aber als Teil der Lösung verstanden zu werden.

Wer fragt, der hört deutlich: Es liegen gesellschaftlich und ökonomisch wertvolle Ressourcen brach.

Und es rückt die Frage ins Zentrum, welche Anerkennungs- und Beteiligungsformen eine Gesellschaft ihren Mitgliedern bietet, wenn Ihnen die Grundlage des Sozialstaats, die Arbeitsgesellschaft ausgeht, und wir uns in einer Phase befinden, die Zygmunt Bauman, ein Schüler Hannah Arendts als „heraufziehende Spaltungen der Weltbevölkerung in globalisierte Reiche und lokalisierte Arme" bezeichnet. „Jene überwinden den Raum und haben keine Zeit, diese sind an den Raum gefesselt und müssen ihre Zeit, mit der sie nichts anfangen können, totschlagen“.
Meine Überlegungen zu einer Kulturgesellschaft sind in diesem Zwischenraum angesiedelt, sie teilen die Analyse des Nicht-Mehr und suchen nach dem Vorschein des Noch-Nicht. Wir sind herausgefordert andere Formen der Lebens- und Arbeitstätigkeiten zu finden, zu erfinden, die die unterschiedlichen Erfahrungen, das Wissen und das Vermögen der unterschiedlichen Menschen einbezieht. Wir brauchen ein öffentliches Nachdenken darüber, wie aus dem staatlichen Weniger, ein gesellschaftliches Mehr erwachsen könnte und wir brauchen eine Politik, die einen solchen Prozess einzuleiten, oder doch wenigstens zu begleiten versteht.

Dabei gilt, was Einstein so kategorisch feststellte: Wir können die Probleme nicht mit dem selben Denken lösen, das sie hervorgebracht hat. Schon Hannah Arendt ging es darum, den Arbeitsbegriff zu erweitern und die Gleichrangigkeit der vielfältigen Tätigkeiten in den Blick zu nehmen: "Was uns bevorsteht, ist die Aussicht auf eine Arbeitsgesellschaft, der die Arbeit ausgegangen ist, also die einzige Tätigkeit, auf die sie sich noch versteht." Und unerbittlich weist sie auf das Resultat einer Gesellschaft hin, die seit dem 17. Jahrhundert theoretisch die (Lohn-)Arbeit verherrlicht und die sich im 20. Jahrhundert im Ganzen in eine Arbeitsgesellschaft verwandelt hat: "Diese Gesellschaft kennt kaum noch vom Hörensagen die höheren und sinnvolleren Tätigkeiten, um derentwillen die Befreiung sich lohnen würde." Weil die Sinnfragen ihren Verhandlungsort im öffentlichen Raum verloren haben, bekommt das Kulturelle kompensatorische Funktion. Der öffentliche Raum wird privatisiert. Damit geht ein zunehmend bindungsloses Leben einher, das für viele mehr Risiko als Chance ist. "Einerseits sind die Menschen aus herkömmlichen Bindungen freigesetzt, andererseits fehlt ihnen für das Leben in radikal offenen Kontexten die Erfahrung. So kommt es zu experimentellen Selbstverhältnissen, die kurzatmige, aber kulturell relevante Lebensstrategien hervortreiben." An dieser Diagnose, an diesem Nicht-Mehr-Noch-Nicht setzt der Gedanke der Kulturgesellschaft an. Er basiert auf der Behauptung, dass künstlerische Strategien für diese radikal offenen Kontexte, für den Umgang mit Leere bislang nicht genügend auf ihre gesellschaftliche Wirkkraft hin untersucht worden sind: "Jeder Schriftsteller, jede Malerin, jeder improvisierende Schauspieler hat zunächst eine undefinierbare, gestaltlose Zeit/einen gestaltlosen Raum/ein weißes Blatt Papier vor sich, geht darauf zu und muss, in einer Mischung aus Selbstverantwortung, Vertrauen, Hingabe, dieses Nichts füllen, ihm mit der Zeit eine Struktur geben, einen Inhalt, eine Geschichte, die weitergestaltet werden kann.

Ich würde dieses Mittel der Kunst fast als ein Werkzeug, ein Prinzip zum Umgang mit Leben bezeichnen, in einer Zeit, in der nirgends mehr verlässliche Strukturen gegeben sind." Die Kulturgesellschaft zielt auf das Wechselspiel ab, das zwischen dem einzelnen Individuum und der regelgebenden Instanz, dem Staat, belebt werden muss. Es geht um die Möglichkeiten der Kultur, hier genauer der Künste und der Wissenschaften, diese experimentellen Selbstverhältnisse (das Erfinden, Verwerfen, Umwegegehen, Neuzusammensetzen, Vorwegnehmen …) für den gesellschaftlichen Gebrauch zu öffnen. Die künstlerischen und wissenschaftlichen Institutionen besetzen gerade die Stelle, an der Soziales und Politisches aufeinander bezogen sind. Und genau an dieser Stelle findet die Kultur ihre aktuellen Herausforderungen, ihre Antriebskräfte, Bedingungen, Zwänge, Abgründe. Denn künstlerisches und wissenschaftliches Arbeiten lebt von einer Mischung aus geschichtlicher wie Selbstreflexion und dem Schaffen von Neuem, neuen Formen des Denkens, Gestaltens, Sehens. Ihm ist das Anfangen und Aufhören inhärent, es lebt vom selbstgewählten, ständigen Neubeginn, eben auch durch Verwerfen, Korrigieren, Aufgeben, Wiederfinden: Vom Blick- und Perspektivenwechsel. Kultur erschöpft sich nicht in Errungenschaften, die dem technischen Fortschritt dienen oder das Leben vereinfachen, wie die Zentralheizung die Wohnung wärmt. Kultur ist Werkzeug und Werkraum der verändernden und ästhetischen, bewussten Gestaltung des Lebens, ist aktive Beschäftigung des Menschen mit seiner und mit der umgebenden Natur.

Die Idee der Kulturgesellschaft beruht also auf:

  • einem veränderten Umgang mit Ökonomie, der eher von Erfindung, denn von Reproduktion bestimmt ist;
  • einer veränderte Sichtweise der Gesellschaft, die sich auf Beteiligung und individuelles
    Vermögen stützt;
  • gestaltender Verantwortung statt auf reparierender ;
  • einem Begriff von Arbeit, der sich nicht nur über die Erwerbsarbeit definiert, sondern
    gesellschaftlich relevante Tätigkeiten einschließt und Mischformen der Existenzsicherung unter dem Primat von Würde sucht;
  • die Künste und Wissenschaften - als Antrieb gesellschaftlicher Veränderung und als
    Spezialistinnen des Übergangs;
  • einer wachsende Zahl von Cultural Creatives und neuen sozialen Bewegungen;
  • den brachliegenden Potenziale all derer, für die es gegenwärtig keinen Anlass und keine
    Perspektive gibt, sich zur Gesellschaft zu verhalten, sich als ein aktiver und verändernder Teil von ihr zu verstehen.

Die Kulturgesellschaft setzt auf Durchlässigkeiten zwischen den gesellschaftlich und ökono-misch relevanten Bereichen, auf Verflüssigung. Sie setzt auf das Überschreiten des Bestehenden durch herstellendes Handeln. Alle, mit denen ich über Verflüssigungen im Gespräch war, pflichten dem Unmut von Hannah Arendt bei: "Denn es ist ja eine Arbeitsgesellschaft, die von den Fesseln der Arbeit befreit werden soll, und diese Gesellschaft kennt kaum noch vom Hörensagen die höheren und sinnvolleren Tätigkeiten, um derentwillen die Befreiung sich lohnen würde. Innerhalb dieser Gesellschaft, die egalitär ist [»egalitär scheint« würde ich an dieser Stelle bevorzugen, A.G.], weil dies die der Arbeit angemessene Lebensform ist, gibt es keine Gruppe, keine Aristokratie politischer und geistiger Art, die eine Wiederholung der Vermögen des Menschen in die Wege leiten könnte. ... Was könnte verhängnisvoller sein?"


Nun habe ich das Feld für die Laudatio auf das Kulturparlament bestellt, und ich will Ihnen eine kleine konkrete Utopie schenken:

Das Kulturparlament hat den Gedanken von Hannah Arendt vom herstellenden Handeln eingelöst. Sie haben sich in einer guten Mischung zusammengefunden, aus drei Generationen, unterschiedliche soziale und kulturelle Einflüsse mitbringend, sie haben immer wieder projektbezogene Verbindungen zu der Fachhochschule. Sie unterhalten Verbindungen zu Kindergärten und Schulen, mit denen sie zusammen an anderen Modellen von Schule denken. Es ist Ihnen gelungen, gemeinsam mit Eltern und LehrerInnen, einige Planstellen für einen Zeitraum von zunächst fünf Jahren zu ergattern. Damit bringen sie junge und auch ältere KünstlerInnen und WissenschaftlerInnen, genauso wie einige andere Berufe, sogenannte "Dritte", projektweise an die Schule. Und haben damit ganz nebenbei die unsinnige Aufteilung des Unterrichts in 45 Minuten-Wurstscheiben zurückgedrängt. Sie haben gelernt bei Enja Riegel, dieser berühmten Schuldirektorin aus Wiesbaden, die in den PISA-Himmel gelobt wurde, weil sie die unterschiedlichsten Schulfächer in die monatelange Arbeit an einem Theaterstück integrierte. Geschichte und Physik verloren plötzlich ihren Daten- und Formelcharakter, die hinzugezogenen SchauspielerInnen und BühnenbildnerInnen, haben bei den Jugendlichen Lust und Leidenschaft für diese Berufe freigesetzt.
Mit den Geldern aus den Planstellen haben Sie aus Berlin professionelle TänzerInnen gewonnen, die Tanz als integralen Bestandteil in den Unterricht aufnehmen. Dafür hat sich Ihnen sogar die örtliche Krankenkasse als Partnerin angeboten, weil die begriffen hat, das dicke Kinder und Bewegungsarmut horrende Folgekosten erzeugen. Damit konnten Sie dann ein Artist in Residence-Programm für Tanz entwickeln und somit, zusammen mit den schon länger gewährten Morgner und Nolde-Stipendien und der eine kleine, aber feine KünstlerInnenkolonie aufbauen, die sich in lebhafter Auseinandersetzung mit der "Kunst-Praxis" befindet.

Das Kulturparlament hat sich mit seiner Praxis der Selbstermächtigung zu einem überregionalen "Hingucker" entwickelt. Sie haben es über ihre Experimentierfreude geschafft, Stiftungen für Ihre Arbeit zu interessieren, die ihre verschiedenen Modellversuche begleitet und das Glück, dass die Menschen aus der Stadtverwaltung Ihnen die administrativen Aufgaben abnehmen, bei der diese eine erstaunliche Kreativität an den Tag legen.
Sie haben Soest zu einem Synonym für eine Kultur und eine Politik der Nachhaltigkeit gemacht, weil Sie zeigen konnten, dass sich Nachhaltigkeit, bzw. Zukunftsfähigkeit ohne eine ästhetische Dimension gesellschaftlich nicht weiter verbreitern kann, weil sie bisher zu wenig auf Fragen und Erkenntnismethoden der Künste und Wissenschaften jenseits der technologischen Wissenschaften gesetzt hat. Daraus ist seit langem ein gut funktionierender interkultureller Garten entstanden, der durch das herstellende Handeln die in Soest ansässigen unterschiedlichen kulturellen Einflüsse verbindet.
Schließlich haben Sie bundesweit Aufsehen erregt, weil Sie mit Studierenden und Lehrenden des Fachbereichs Agrarwirtschaft ein Beispiel gebendes Netzwerk für internationale Krisen-gebiete entwickelt haben. Sie haben zwei große Hilfsorganisationen dazu verführt, zusam-men mit der Bundesagentur für Arbeit, Agrarwirtschaft zur nachhaltigen Arbeit vor Ort mit arbeitslosen AbsolventInnen zu betreiben und sie gleichzeitig mit Forschung zu begleiten. In diesem Netzwerk verwoben sind arbeitslose ArchitektInnen, die endlich Shelterhouses für und mit Flüchtlingen aus Kriegs- oder anderen Katastrophensituationen bauen und ihnen in den Momenten von Entwurzelung eine würdevolle Zwischenheimat geben.
Das Kulturparlament hat Soest zu einem Synonym für "Sich im Wissen und in den Erfahrungen zu verbinden, Durchlässigkeiten zu erzeugen" gemacht. Das meint Nachhaltigkeit. Das meint Kulturgesellschaft.
Und vieles verbindet sich mit dem Namen von Hannah Arendt, deren Namen nicht nur die Gesamtschule trägt , sondern die mit dem Gedanken "der Freiheit des Anfangen- (Könnens)" die ganze Stadt beflügelt hat, "etwas in die Wirklichkeit zu rufen, was nicht vorgegeben ist".

Ich gratuliere dem Kulturparlament und der Heinrich-Böll-Stiftung, dieses Dornröschen wachgeküsst zu haben.
Das hätte Jupp gefallen!